Hochstamm Suisse feiert sein 20-jähriges Bestehen und erfreut sich heute über 1350 Mitglieder und total 205’000 Hochstamm Bäume (Anteil von 8% der total direktzahlungsberechtigten Hochstamm Bäume in der Schweiz). Hochstamm Suisse zertifizierte Produkte erzielen im Schweizer Detailhandel einem Umsatz von über 13 Mio. Franken. Dies vor allem auch Dank der langjährigen Partnerschaft mit Coop, wo aktuell über 180 Hochstamm Suisse zertifizierte Produkte verkauft werden. Daneben werden viele Produkte auch direkt in den verschiedenen Hofläden vermarktet.
Hochstamm Suisse mit dem Hochstamm Baum im Zentrum steht für:
Biodiversität – ökologische Qualität der Landschaft, vielfältigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen.
Vielfalt und Einzigartigkeit – Vielfalt an traditionellen und sensorisch verschiedenen Obst-Sorten.
Wertschöpfung – Mehrwert des Hochstammanbaus durch die Vermarktung von Hochstammobst zu fairen Preisen und zukunftsorientierten Produktionsprozessen.
Klimabeitrag – Förderung Mikroklima und Beitrag zur CO2-Reduktion.
Zum 20-jährigen Jubiläum von Hochstamm Suisse treffen sich Christine Badertscher (Nationalrätin und Co. Präsidentin von Hochstamm Suisse) und Markus Ritter (Nationalrat, Präsident Schweizer Bauernverband) auf dem Bauernhof von Markus Ritter. Mit Ausblick auf die rund 28 Hektaren des Bio Betriebs von Markus Ritter, geprägt von gut 200 Hochstamm Bäumen wird zusammen mit Pierre Coulin (Geschäftsführer von Hochstamm Suisse) über die Chancen und Herausforderungen des Hochstamm Anbaus in der Schweiz diskutiert.
Pierre Coulin (Geschäftsführer bei Hochstamm Suisse) betont, dass ein Rückgang von Hochstamm Bäumen in der Schweiz zu einem Verlust an Biodiversität resp. Aussterben von Tieren und Pflanzen führt. Ebenso geht ein wichtiges Kulturgut in der Schweiz verloren und auch wertvolle Früchte dieser Bäume verschwinden. Immer grösser werdende Landwirtschaftsbetriebe, ein steigender Rationalisierungsdruck und wegfallende Arbeitskräfte sind gemäss Markus Ritter die Hauptgründe für den Rückgang der Hochstammbäume. ‘Es braucht eine Nachfrage nach Hochstamm Produkten am Markt, damit Hochstamm Bäume nachhaltig erhalten bleiben und gepflegt werden’ so Ritter und er fügt an: ‘Diese Nachfrage kann nur dann entstehen, wenn die ökologische Bedeutung der Hochstamm Produkte für die Konsumenten verständlich kommuniziert wird’. Dies genau ist die Motivation von Christine Badertscher als neue Co-Präsidentin von Hochstamm Suisse. ‘Die Kombination von Ökologie und Ökonomie resp. die Vermarktung von Produkten zur Erhaltung der Biodiversität in der Schweiz ist für Hochstamm Suisse die Hauptaufgabe auch in Zukunft. Qualitativ hochwertige Hochstamm Produkte zu einem fairen Preis lassen sich nur dann gut verkaufen, wenn die Geschichte hinter dem Produkt und dessen Rohstoff ersichtlich ist.’ Dem stimmt Markus Ritter zu und ergänzt: ‘Neben der ökologischen Wichtigkeit der Hochstamm Bäume ist die Geschichte jedes einzelnen Baumes und der darin lebenden Tiere eine emotionale Botschaft, die kommuniziert werden muss.’
Beide sind überzeugt, dass durch die Nutzung alter Hochstamm Sorten sowie die Investition in die Forschung nach resistentem und robustem Baummaterial der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduziert werden kann.
Bis das Obst vom Hochstammbaum über viele Zwischenschritte zum Konsumenten gelangt, ist gemäss Ritter eine enge Zusammenarbeit und Vermittlung zwischen den einzelnen beteiligten Partnern in der Wertschöpfungskette erforderlich. Hier kommt sowohl Hochstamm Suisse als auch dem Hauptpartner Coop eine Schlüsselrolle zu.
Pierre Coulin freut sich auf eine Zukunft mit vielen neuen Produkten aus Hochstamm Suisse zertifizierten Früchten und dadurch auf den Erhalt einer biodiversen und ökologisch nachhaltigen Hochstamm Landwirtschaft.