Nationaler Tag der Hochstammobstbäume
15. April 2019
Hochstamm Suisse an der Bea in Bern
16. April 2019

Bluest und Frost

Das hatten wir doch schon mal: mitten im schönsten Bluescht der Kirschen erfolgt ein Kälteeinbruch mit Schneefällen, nasskalten, frostige Nächte und Temperaturen von bis zu minus vier Grad in Bodennähe. Zum ersten Mal am 20. März, dann am 4. und 5. April und auch letztes Wochenende schlug der Frost wieder zu. Ab minus drei Grad wird es für die offenen Blüten gefährlich.

Das Ausmass der Frostschäden kann noch nicht abschliessend beurteilt werden. Im Baselbiet wird ein Verlust von 80 Prozent der Blüten erwartet. Das bedeutet noch nicht, dass es wie vor zwei Jahren zu massiven Ernteaus­fällen kommen wird. 2017 hatte massiver Frost mit Temperaturen von minus 8 Grad den Grossteil der Baselbieter Kirschen vernichtet. Soweit sind wir 2019 noch nicht. Denn bei ­gutem Blütenansatz reichten 15 Prozent unversehrte Blüten und Knospen für eine Vollernte.

Entwarnung kann trotzdem noch nicht gegeben werden. Weil Bienen bei diesen Temperaturen nicht fliegen, hat auch keine Bestäubung stattgefunden. Die Bluescht zieht sich so in die Länge. Das macht die Kirschenblüten anfällig für Krankheiten. Fast noch mehr Sorgen machen den Obstbauern die gegenwärtige Trockenheit. Schon den ganzen Winter über ist nach dem trockenen Sommer 2018 relativ wenig Niederschlag gefallen. Der Wassermangel kann für die Obstkulturen zu einem ernsthaften Problem werden.

Noch besteht Hoffung auf eine gute Obsternte 2019. Die späten Kirschensorten beginnen gerade erst zu blühen. Die Bluest der Äpfel und Birnen steht noch vor der Türe. Erfreuen wir uns also an der Bluest der prächtigen Hochstammbäume und hoffen, das Beste für den weiteren Verlauf des Frühlings.

 

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