Der Frost hat an den Kirschenbäumen enorme Schäden verursacht. Dementsprechend tief sind die Ernteschätzung des Schweizer Obstverbandes. Besonders hart hat es die klassischen “Kirsi”-Regionen im Baselbiet und im Solothurn getroffen.
Dort wird mit Ernteausfällen von 90% gerechnet. Gesamtschweizerisch wird bei den Tafelkirschen von einer Ernte von 800 Tonnen ausgegangen (2016: 1850 Tonnen). Noch schlimmer steht es um die Industrie- und Brennkirschen – dem wichtigsten Absatzkanal für Hochstammkirschen. Bei den Industriekirschen wird gerade einmal mit 21 Tonnen gerechnet. Bei den Brennkirschen immerhin noch 300 Tonnen. Viel zu wenig, um den Bedarf für Hochstamm Suisse-Produkte zu decken.
Es gibt aber auch andere Meldungen. Beatrice Gut, Geschäftsführerin der zuger-rigi-chriesi AG meldet, dass an ihren Annahmestellen diesen Samstag die ersten Hochstammkirschen angeliefert werden. Deutlich früher als in anderen Jahren. Vor allem in der Innerschweiz, aber auch im Berner Seeland und in der Ostschweiz werden teilweise vollbehangene Bäume gemeldet. Sie lassen erahnen, welch grosse Ernte ohne Frost möglich gewesen wäre. Es gibt sie also doch noch – die Kirschenernte 2017, zumindest in einigen Regionen. Sie machen etwas Hoffnung, dass es auch dieses Jahr einige Produkte mit frischen Hochstamm Suisse-Kirschen geben wird.
(14. Juni 2017)