Hochstamm Suisse an der Expo in Milano
1. Juni 2015
Jetzt aktuell: Kirsibier
6. Juli 2015

Der Gartenrotschwanz – anspruchsvoller Bewohner von Hochstammobstgärten

Gartenrotschwanz, Männchen Adult auf Weidenzweig Neeracherried, Ostgrenze

Der Gartenrotschwanz ist ein typischer Bewohner von Hochstammobstgärten. Mit der Intensivierung der Landwirtschaft und dem Verschwinden vieler Obstgärten sind auch seine Bestände dramatisch zurückgegangen. Im Kanton Zürich z.B. hat der Gartenrotschwanz innerhalb von 20 Jahren um über 80 % abgenommen. Aber auch in anderen Teilen der Schweiz werden ab Anfang April – nach der Rückkehr aus den afrikanischen Winterquartieren – immer weniger Gartenrotschwänze festgestellt. Deshalb setzt sich die Hochstamm Suisse-Trägerorganisation SVS/BirdLife Schweiz und seine Partner in verschiedenen Projekten für die Förderung des Gartenrotschwanzes in der Schweiz ein.

Gartenrotschwänze sind an ihrem namengebenden roten Schwanz leicht zu erkennen. Während die Weibchen ansonsten unauffällig bräunlich gefärbt sind, werben die Männchen mit ihrer prächtig gefärbten orangeroten Brust um ihre Gunst. Die orangerote Vorderseite hilft bei der Unterscheidung zum noch relativ häufigen Hausrotschwanz, der bis auf den ebenfalls roten Schwanz, einfarbig grauschwarz gefärbt ist.

Hausrotschwanz

Hausrotschwanzmännchen: einheitlich grauschwarz (Foto: Michael Gerber)

 

Gartenrotschwänze stellen bestimmte Ansprüche an Hochstammobstgärten als Lebensraum. Mit gezielten Aufwertungsmassnahmen lässt sich die Qualität der Obstgärten für die Art verbessern. Neben artenreichen Wiesen benötigt der Gartenrotschwanz offene Bodenstellen und lückige Vegetation, wo sich Insekten leicht erbeuten lassen. Strukturen wie Ast- und Steinhaufen, Buschgruppen und Hecken sind ebenfalls sehr wertvoll. Eine gestaffelte Mahd unter den Bäumen fördert Insekten die sich auf den kurzrasigen Flächen leicht erbeuten lassen. Der Gartenrotschwanz braucht ein kleinflächiges Mosaik verschiedener Lebensräume. Da die Nahrungssuche in der Regel im Umkreis von 50 m vom Nest stattfindet, sollten alle wichtigen Strukturen in der Umgebung des potentiellen Niststandortes angelegt werden. Die für den Gartenrotschwanz gezielte Umsetzung der Anforderungen für die Qualitätsstufe II der Direkzahlungsverordnung für Hochstammobstgärten bildet dabei eine gute Basis.

Gartenrotschwanz_Mahd

Gestaffelte Unternutzung mit kurzrasiger Vegetation als Nahrungssuchflächen für den Gartenrotschwanz und höherer Vegetation als Rückzugsraum für Insekten.

 

Besonders spannend für den Gartenrotschwanz sind grosse und alte Bäume mit ihren natürlichen Baumhöhlen als Nistplätze. Neben den alten Bäumen braucht es auch Jungbäume, die wieder alt werden dürfen, damit der Erhalt der Hochstammobstgärten gewährleistet ist. Diese können nur erhalten werden, solange es auch einen Markt für Hochstammprodukte gibt und die Bewirtschafter diese auch weiterhin erfolgreich absetzen können. In diesem Sinne helfen Sie mit dem Kauf von schmackhaften Hochstammprodukten dem Gartenrotschwanz. Umso mehr sind Hochstammprodukte ein hochstehender Genuss.

 

>> Weitere Infos zum Artenförderungsprogramm Gartenrotschwanz
(1. Juni 2015)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert